verschickt von silv on Januar 06, 2002 at 15:58:54:
Antwort auf: kleine Frage gesendet von Sarah on Januar 06, 2002 at 02:15:59:
Als ich 13, 14, 15 war, hatte ich eine Zeit in der ich mir "beigebracht" habe, unbeeindruckt zu werden. Weil unbeeindruckt sein, cool ist, und weil es schützt. Je öfter und schlimmer verletzt ich wurde, desto unbeeindruckter wurde ich ...
Mit 16 war ich einmal beim Jugendamt (wusste nicht, wohin sonst :), die Frau dort schlug vor, eine Therapie zu machen, aber sie glaubt, _eigentlich_ werde ich ja keine brauchen, weil es, dadurch wir ausziehen (hatte mit meinem Stiefvater Probleme), auf alle Fälle wieder besser werden.
Weil mir meine Mutter sowieso keine Therapie erlaubt hätte, hab ich gedacht, gut, jetzt habe ich tatsächlich keinen "Grund" mehr, so "distanziert" zu sein, jetzt muss ich "gut drauf" werden. Und habe es gemacht, wie ich es oben bei Ella beschrieben habe ... Mir Gefühle eingeredet, bis ich dachte, das wären wohl meine wirklichen ...
Das, so Ende 16 (ich bin Anfang 18 ;) war das erste Mal, dass mir das alles unwirklich vorgekommen ist.
Dann habe ich es anders probiert: Gefühle zulassen. Nur wie soll das gehen? Sich etwas einreden, das kann man aktiv machen, etwas zulassen? Ich hatte in der Zeit auch wieder eine dezente Sinnkrise, bin irgendwie wieder auf "Gott" gekommen, und habe gebetet, Gott solle mir dabei helfen, zuzulassen ...
Ich denke, eine Zeit lang hat das wirklich funktioniert. Ich konnte auf einmal wieder traurig sein, und ängstlich ... die Angst dabei wurde leider so überstark, dass ich mich oft gar nicht mehr aus der Wohnung getraut hab.
Jetzt war meine Mutter auf einmal dafür, dass ich unbedingt zu einem Psychologen sollte, wo ich dann auch hin bin ... und diese Frau, ich weiß nicht, ob das ihre "Masche" ist, oder ob sie das tatsächlich denkt, die sagt mir jedenfalls immer, wie toll ich bin, dass ich da aus allem ganz locker _selbst_ raus komme ...
und weil ich das aber nicht so einfach gekommen bin, musste ich es wieder aktiv _werden_. Ich habe das gleich getan, wie ein Jahr davor, und es endet gleich.
Also: die einzigen zwei Möglichkeiten, die ich weiß: beide funktionieren nicht. Die eine macht mich falsch, die andere macht mich fertig.