Re: Brauche Hilfe Danke


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verschickt von Alex on Februar 17, 2002 at 21:45:02:

Antwort auf: Brauche Hilfe Danke gesendet von Anonym on Februar 13, 2002 at 00:04:19:

Hallo,
die geschilderten Symptome kommen mir teilweise von meiner Ex-Freundin bekannt vor.(Ausser die "abergläubischen" Sachen.) Meine Freundin war auch extrem eifersüchtig. Sie hat auch auf alle Frauen (leider wirklich alle, mit denen ich irgendwie in Verbinding stand) einen richtigen Hass entwickelt. Am einfachsten, ich erzähle der Reihe nach:
Meine Freundin und ich haben uns vor etwa fünf Jahren kennengelernt, ich war 17 und sie 16 Jahre alt. Als wir damals darüber sprachen wie sich jeder von uns eine Beziehung zwischen Mann und Frau vorstellt,waren wir uns einig. Man sollte zum Beispiel zusammen in einem Cafe sitzen und darüber reden können, ob diese oder jene vorbeigehende Frau hübsch sei oder ob jener Typ eine erotische Ausstrahlung habe, ohne sich gegenseitig etwas vormachen zu müssen. So wie man mit dem besten Feund oder der besten Freundin reden kann.
Doch das war gar nicht so einfach zu leben. Ein gesundes Mass an Eifersucht ist zwar nötig für eine Beziehung finde ich, aber als mich meine Ex einmal gefragt hat ob mir eigentlich ihre beste Freundin denn rein äusserlich gefalle, und ich ehricherweise mit ja geantwortet habe, hat ihr das sehr weh getan.
Mich hat es ja auch nicht gerade aufgebaut, dass der Körper meines kräftig gebauten Kumpels ihr auch sehr gefiel. Aber im Gegensatz zu ihr hatte ich nicht so ein grosses Problem damit. Meine Ex hat daraufhin angefangen, alle hübschen Frauen als Rivalinnen anzusehen. Wie Du es bei 1.) beschrieben hast, waren Beschimpfungen und üble Szenen in der Öffentlichkeit an der Tagesordung.
Diese Eifersucht hat bewirkt, dass ich immer weniger und schliesslich gar keine Zeit mehr mit meinen "weiblichen Freunden" verbrachte. Und schliesslich war sie auch noch eifersüchtig, wenn ich Zeit mit meinen Kumpels verbringen wollte, einfach nur weil sie halt die Zeit mit mir alleine verbringen wollte.
Oft war ich 7 Abende in der Woche mit ihr zusammen und trotzdem gab es eine Szene wenn ich einmal etwas mit meinen Freunden unternehmen wollte. Mit weiblichen Freunden, daran war gar nicht zu denken.
So ging es mir immer schlechter und schlechter. Schliesslich verlor ich den Kontakt zu meinen Freunden gänzlich und ich getraute mich gar nicht mehr unter die Leute.
Die alltäglichen Beschimpfungen liessen mein Selbstvertauen -"über die Jahre" und ohne dass ich es merkte- immer kleiner werden. Obwohl ich mir die Beschimpfungen mittlerweile gewohnt war und dabei jeweils dachte "jetzt spinnt sie halt wieder". (Ich muss an dieser Stelle erklären, dass meine Freundin bei ihr zuhause von der Mutter dauernd schikaniert und manchmal leicht verprügelt wurde. Deswegen wollte ich sie nicht verlassen, im Stich lassen , und ich nahm ihre Wut- und Eifersuchtsanfälle und die körperlichen Angriffe in Kauf. Ich war ihr "Prellbock", an dem sie sich abreagieren konnte.)
(Das teilweise krass kindliche Verhalten hatte meine Exfreundin manchmal auch. Mit kindlichem Verhalten meine ich nicht, wenn man sich manchmal am liebsten "in den warmen und schützenden Schoss von jemandem verkriechen und einfach ganz klein sein möchte" -ich hoffe man versteht überhaupt welches Gefühl ich damit beschreiben will. Mit krass kindlichem Verhalten meine ich etwas, das mir manchmal Angst gemacht hat wenn ich es an meiner Exfreundin gesehen hab.)
Meine Exfreundin verstand ja, dass ich unter diesen Umständen immer unglücklicher und irgendeinmal völlig ausgelaugt sein würde. Doch sie konnte ihr Verhalten nicht in den Griff kriegen, obwohl sie es wollte.
Vor einem Jahr habe ich sie dann verlassen. Darauf bin ich in eine Depression gefallen, aus der ich nun langsam wieder herauskomme. Nach und nach gefällt mir mein Leben wieder.
Meine Ex schnappte sich nach der Trennung gleich einen neuen. Mit ihm durchlebte sie die genau gleichen Muster.

Deine Freundin scheint aus meiner Sicht grosse Probleme zu haben. Ich rate Dir leider Dich von ihr- zumindest vorübergehend- zu trennen, denn Du kannst nicht ihr Lebenspartner und Therapeut gleichzeitig sein. Bei mir war es so, dass sie mich runterzog und nicht ich sie hochziehen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte.

Machs gut!

Alex


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